Monkey Mind: Der Business-Killer Nr. 1

Was wir als nicht enden wollendes Grübeln oder als verselbstständigte Gedankenspirale kennen, heißt im Buddhismus „The Monkey Mind“.

Unser Geist springt von Gedanke zu Gedanke wie kreischende Affen von Baum zu Baum. Wir kommen nicht zur Ruhe, können nicht ein- oder durchschlafen, machen uns Sorgen, grübeln und ärgern uns. Die Gedanken kreisen ständig um dasselbe Thema und kommen zu keinem Ergebnis.

Ein Monkey Mind ist immer eine Folge von Frage- und Problemstellungen, die uns beschäftigen oder belasten, und für die wir keine Lösung oder Entscheidung finden, bzw. die unsere mentale Ebene nicht verarbeiten kann.

Monkey Mind: Wenn das Denken selbst zum Problem wird

Was ursprünglich der Problemlösung dienen soll, wird zum Lösungskiller Nr. 1 und zum eigentlichen Problem. Unser Verstand und unsere Fähigkeiten zu denken, zu analysieren und zu kombinieren, sind unsere Top-Ressourcen im Business, wenn es um das Lösen von schwierigen und komplexen Problemstellungen geht. Doch im Monkey Mind verselbstständigen sich diese mentalen Fähigkeiten und verhindern jegliche Kreativität, Problemlösung und Entwicklung von neuen Wegen.

Ein Monkey Mind macht passiv und löst Wut, Trauer, Angst, Leere und Ohnmacht aus. Zudem wirkt es wie ein Tunnelblick und potenziert so die Belastungen, Sorgen, Zweifel und die damit verbundenen Emotionen, statt sie zu lösen. Es macht zusätzlich massiven Stress und kann auch gesundheitliche Folgen haben. Es versetzt unser vegetatives Nervensystem in andauernde Alarmbereitschaft. Wir verspannen im wahrsten Sinne des Wortes mental, emotional und körperlich.

Schlafprobleme und daraus resultierende Müdigkeit, Niedergeschlagenheit und Reizbarkeit untertags sind typisch. Aber auch psychosomatische Erkrankungen, chronische Kopfschmerzen, Migräne, Verspannungen, Übersäuerung, Verdauungsprobleme und Rückenschmerzen bis hin zu Burnout, Depressionen und psychische Störungen sind mögliche Konsequenzen des Monkey Mind.

Meistens wird das Monkey Mind aktiv, wenn wir eigentlich zur Ruhe kommen wollen. Wir können nicht abschalten und den Abend, das Wochenende oder den Urlaub nicht genießen.

 

Woher kommt ein Monkey Mind

Die Ursachen sind so unterschiedlich wie wir Menschen selbst. Meist trifft es jedoch Personen, die unter

  • extremem Zeit -und Leistungsdruck
  • hohem Verantwortungsdruck
  • hehren Ansprüchen an sich selbst und an ihre Ergebnisse
  • großen Sorgen oder Ängsten
  • komplexen Herausforderungen bis hin zur Überforderung
  • Fremd- und Selbstkritik

stehen.

Wir unterliegen dann dem Irrglauben, dass „mehr“ Denken auch zu „mehr“ Lösungsqualität führt. Und das ist die Geburtsstunde des Monkey Mind. Wer unbemerkt in diesen Teufelskreis gestolpert ist, versucht unbewusst, ihm mittels Ablenkungsaktivitäten zu entkommen.

Solche Coping Strategien sind z.B.:

  • Sport bis zur Erschöpfung
  • Stundenlanges Fernsehen oder Internetsurfen
  • Alkohol und andere Substanzen
  • u.dgl.

Doch das alles hilft nur momentan bis kurzfristig. Die negativen Gedanken kommen wieder zurück und können auf lange Sicht zu ernsthaften körperlichen und mentalen Konsequenzen führen.

 

BAFF: Der Weg aus dem Teufelskreis

Der Weg aus einem Monkey Mind erfolgt vereinfacht über vier Schritte, das ich im BAFF Konzept verbildlicht habe. 

Es ist im Laufe meiner Arbeit mit Führungskräften entstanden, um ein wirkungsvolles, schnell einsetzbares Tool für den Business Alltag zu entwickeln, das auch leicht zu merken ist.

  • Schritt 1: Bemerken Sie Ihr Monkey Mind
  • Schritt 2: Brechen Sie mit gezielten Übungen aus dem Gedanken-Kreislauf aus
  • Schritt 3: Richten Sie Ihren Fokus „richtig“ aus, indem Sie hinter die Kulissen des Problems schauen und den versteckten Nutzen der Situation für sich erkennen.
  • Schritt 4: Trainieren Sie, den Einladungen des Monkey Minds in die Gedankenspirale zu widerstehen und den Fokus diszipliniert zu halten.

Ich setze dieses Konzept in Coaching-Formaten ebenso ein wie in den Leaders Retreats, um das Monkey Mind zu beruhigen, Ressourcen zu stärken und die Gedankenkraft wieder geballt für Ziele einsetzen zu können. Die Übungen zur Beruhigung und Stärkung auf mentaler, emotionaler und Körperebene können dabei so unterschiedlich sein, wie wir Menschen es sind. Nicht jede Übung passt für jede Person. Deshalb finden wir im gemeinsamen Arbeitsprozess individuelle Wege und Übungen für die jeweiligen Schritte hin zu mehr Klarheit, Erleichterung und Lösungsfindung.    

Anwendungstipp nach dem BAFF Konzept

Probieren Sie folgende erste kurze Anleitung, um Ihr Monkey Mind zu beruhigen:

  • Sortieren Sie Ihr Problem/Ihre Gedanken kurz schriftlich. Meinen KlientInnen gebe ich in den Coachings und Retreats hierfür gern mein Monkey Mind Canvas.
  • Durchbrechen Sie den Teufelskreis, indem Sie wieder bewusst die Kontrolle über Ihre Gedanken übernehmen.
  • Dazu atmen Sie zuerst ein paar Mal bewusst ein- und aus.
  • Achten Sie darauf, wie die Luft ihren Weg durch den Körper hinein und wieder hinaus nimmt.
  • Nehmen Sie wahr, was Sie gerade hören, was Sie riechen, was Sie schmecken, was Sie spüren (worauf sitzen Sie, was haben Sie in der Hand usw. – wie fühlt sich das an?)
  • Fokussieren Sie ganz bewusst auf den Moment, in dem Sie gerade sind, und darauf, was hier und jetzt zu tun ist.

Diese erste Übung dauert nur wenige Minuten und ist dennoch hoch effektiv - wenn wir sie ernsthaft ausüben.

 

Die Herausforderung beim Ausstieg aus dem Monkey Mind

Schritt 3 des BAFF-Konzept - "Der Blick hinter die Kulissen" - ist anfangs erfahrungsgemäß schwierig allein zu gehen. Der Blick hinter die Kulissen braucht meist einen Impuls von außen, denn das Monkey Mind genießt seine uneingeschränkte Kontrolle und verhindert die notwendigen Perspektivenwechsel in uns. Doch dieser Perspektivenwechsel ist essenziell, um erfolgreich aus dem Gedanken- und Gefühlskarussell aussteigen zu können. Mit etwas Übung gelingt dieser Schritt auch alleine immer schneller und leichter.

Ebenso verhält es sich mit dem Schritt 4 des BAFF-Konzepts, dem Dranbleiben. Denn das Monkey Mind ist tricky. Es schleicht sich immer wieder ein und versucht, die Kontrolle zurückzugewinnen. Daher kommt die Gedankenspirale anfangs regelmäßig zurück. Und das ist ganz normal und kein Grund zur Verunsicherung oder zur Kapitulation. Auch hier ist die Wiederholung der Weg hinaus. Je öfter Sie die BAFF Schritte nutzen und in Ihren Alltag integrieren, umso schneller wird sich ihr Monkey Mind beruhigen. Sie können wieder schlafen, sind geistig, emotional und körperlich fitter und haben wieder alle Ihre Ressourcen für Ihren berufichen und privaten Alltag zur Verfügung.

 

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Weiterführende Links:


 

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